Fehlende Informationen zum Kirchenaustritt
Es ist seit Jahren bekannt, dass die Mitglieder der Kirchgemeinden kaum Kenntnisse haben zur Möglichkeit des Austritts an sich und zum formalen Ablauf des Kirchenaustritts. Traditionell war diese Informationslücke eine gute Chance für die Kirchgemeinden beziehungsweise Pfarrämter, um mit Personen in Kontakt zu kommen, welche sich über den Kirchenaustritt Gedanken machten. Nicht selten wurde aus einer telefonischen Anfrage ein Gespräch im Pfarramt: In Unkenntnis des Ablaufs glaubte die austrittswillige Person, es sei erforderlich persönlich vorzusprechen.
Doch die Zeiten haben sich gewandelt. Viele Menschen sind sich gewohnt heute im Internet nach Informationen zu suchen. Und beim Thema Kirchenaustritt wird man immer häufiger und immer ausführlicher fündig: Von Gratis-Vorlagen bis zum komfortablen Komplett-Service ist die ganze Bandbreite vorhanden.
„Gutes Geschäft“ mit Kirchenaustritten
Besonders wenn Missbrauchs-Berichterstattung durch die Medien die Austrittszahlen anschwellen lässt, wird über die kostenpflichtigen Angebote bei der Hilfe für den Kirchenaustritt berichtet, was kürzlich im Beobachter der Fall war.
beobachter.ch: Sie machen Geld mit Austritten aus der KircheAktueller Anlass war hier die Austrittswelle nach der Veröffentlichung der Studie über Missbrauchsfälle, welche von der Universität Zürich im Auftrag der römisch-katholischen Landeskirche erstellt wurde.
Fokus beim Beobachter-Artikel war aber diesmal nicht die tragische Missbrauchs-Problematik sondern ein anderer Aspekt:
Die Austrittswelle hat eine ökonomische Seite. Nicht nur für die Kirche in Form von sinkenden Kirchensteuereinnahmen. Es gibt Leute, die an den Austritten Geld verdienen.
Die Austritts-Dienstleistung wurde den Leserinnen und Lesern so dargestellt:
Rund 30 Franken verlangen diese Anbieter für ein Kirchenaustrittsformular. Dieses besteht aus einem vorgefertigten Brief, der der zuständigen Kirchgemeinde wortreich erklärt, dass die betreffende Person mit der Kirche nichts mehr zu tun haben möchte.
Hier ist ökonomisch zusammengewürfelt: Es gibt keinerlei kausalen Zusammenhang mit den Verlusten der Kirche durch Mindereinnahmen bei der Kirchensteuer und den Einnahmen für die Dienstleistung zur Unterstützung beim Kirchenaustritt. Betrachtet man die Kirchensteuern einer mit 50 Jahren austretenden Person, dann hat diese Person in der Regel schon über 10’000 Franken Kirchensteuer bezahlt und würde ohne Kirchenaustritt nochmals über 10’000 Franken Kirchensteuer bezahlen. Tritt eine Person schon mit 20 Jahren aus, dann ist die Bilanz für die Kirche noch wesentlich schmerzhafter.
Die meisten Personen treten selbständig mit Gratis-Hilfestellungen aus dem Internet aus. Das ist nicht immer unkompliziert und einige Personen mögen es komfortabler und bezahlen 30 Franken. Und dafür erhalten sie seine klar definierte Leistung und sind in den allermeisten sehr zufrieden mit dem Service. Bei den tausenden von Franken Kirchensteuern denkt sich hingegen manch einer, ob es das wirklich wert war.
Bei „wortreich erklärt“ konnte oder wollte man wohl nicht wirklich verstehen, warum eine professionell aufgesetzte Kirchenaustritts-Erklärung relativ umfangreich ist. Mit der Kirchenaustritts-Dienstleistung geht auch das Versprechen einher, die Umtriebe für die Kundinnen und Kunden zu minimieren. Dies wird dadurch erreicht, dass schon präventiv einem möglichen Hin und Her ein Riegel geschoben wird.
Jetzt sofort Kirchenaustritts-Unterlagen beziehen?
Wer ein Beobachchter-Abo hat, kann ein Mustervorlage plus Informationen zum Kirchenaustritt beziehen. Jedoch handelt es sich dabei nur um generelle Informationen und nicht um individuelle Kirchenaustritts-Unterlagen für eine bestimmte Kirchgemeinde.
Bei Austritt.ch können Sie jedoch für CHF 29.- sofort individuell erstellte Kirchenaustritts-Unterlagen für den Austritt bei Ihrer Kirchgemeinde herunterladen.